Austausch in Aue

Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erleben...

... oder aber, wie in meinem Fall, sich vernetzen und viel lernen. Auf dem Plan des Treffens standen Vorträge zur sportpsychologischen Betreuung beim Gastgeber FC Erzgebirge Aue (André Körner) und bei RB Leipzig (Andy Borchert) sowie ein Vortrag zu psychischen Störungen im Kindes- und Jugendalter (Stefan Uhlig) und abschließend ein Vortrag zu (kognitions-)psychologischen Prädiktoren für Erfolge im Spitzensport (Andreas David). Flankiert wurde der inhaltliche Input durch jede Menge Zeit für den kollegialen Austausch, eine Stadiontour, gemeinsames Essen und den Besuch des Spiels FC Erzgebirge Aue gegen den 1. FC Heidenheim.

Besonders spannend war für mich, wie die Vereine in den NLZs im Bereich der Persönlichkeitsentwicklung ihrer Schützlinge arbeiten: angefangen von der Einführung der Jugendlichen in das System "Leistungs-Fußball" über Maßnahmen, schulische Verpflichtungen und die sportlichen Herausforderungen zu bewältigen bis hin zur Begleitung der Jugendlichen, die es im System nicht geschafft haben, und nun wieder in ihren Heimatverein zurückkehren müssen. Auch die Erfahrungen im Aufbau der sportpsychologischen Betreuung in den jeweiligen Leistungszentren waren sehr interessant und zeigten, wo Herausforderungen und spannende Aufgaben liegen und wie diese bewältigt werden können.

 




Was mir besonders imponiert hat, waren die Ausführungen von NLZ-Leiter Carsten Müller über die Bedeutung einer Vereins-Identität. In Aue vermittelt man die Identität des Vereins, die aus dem Bergbau, der damit verbundenen harten Arbeit und Bodenständigkeit erwächst, gerne dadurch, dass man mit neuen Spielern "unter Tage" fährt. Wie könnte man besser die Seele des Vereins offenbaren? So verstehen die Spieler, dass es wichtig ist, sich stets auf seinen Kumpel, seinen Hintermann, verlassen zu können, aber auch selbst verlässlich zu sein. Diese schicksalhafte Verbindung sollen die Spieler zurück auf den Platz tragen. In Aue merkt man an jeder Ecke, dass Spieler, Funktionäre, Fans und die ganze Region diese Identität leben. Wahrscheinlich ist es nur dadurch möglich, in einer so kleinen Stadt ein so professionelles Umfeld für Leistungsfußball zu schaffen - wirklich beeindruckend!

Aus Aue nehme ich nun also all diese Eindrücke mit nach Hause, bin voller Motivation und freue mich, das Gelernte in meine Arbeit einfließen zu lassen. 

 

Vielen Dank für dieses schöne Treffen!


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